Newstix berichtet in einem Artikel vom 20.06.2023 über eine Analyse von Nutzerbewertungen von 170 Mobilitätsapps aus Deutschland und Österreich. Die Analyse wurde von der Hamburger civity Management Consultants GmbH & Co. KG durchgeführt.

 Smartphone mit Kaffeetasse (C) datagon GmbH

Newstix und civity stellen die Frage, was für die ÖPV-Passagiere die bessere Strategie ist:

  • Eine App, die alles beinhaltet und alles kann oder
  • mehrere Apps, die sich in Funktionalität und regionaler Abdeckung unterscheiden und spezifische Nutzergruppen im Fokus haben.

Wenn wir die Landschaft der Smartphone-Apps im Mobilitätsbereich betrachten, dann gibt es mittlerweile tatsächlich eine unglaubliche Vielzahl von Apps, die sich in Funktionalität und Gültigkeitsbereich oft mehr oder weniger stark überschneiden. Jede einzelne hat ihre Berechtigung und ihre Meriten.

civity untersuchte für die Studie die Nutzerbewertungen in den jeweiligen App-Stores und stellt die Ergebnisse in vier Kategorien dar:

  1. Beste ÖPNV-App

  2. Beste MaaS App (App, bei denen mindestens zwei Verkehrsarten tiefenintegriert sind, d.h., Buchung und Bezahlung findet innerhalb der App statt)

    1. Platz 1: BVG Jelbi

    2. Platz 2: hvv switch

    3. Platz 3: FREENOW

    4. Platz 4 und 5: LeipzigMOVE und MVGO

  3. Beste App-Entwickler, hier geht es um die Technologie-Anbieter der jeweiligen App

    1. Platz 1: HaCon (Siemens Mobility)

    2. Platz 2: Mobimeo (Deutsche Bahn) und

    3. Platz 3: GeoMobile (Telekom)

    4. Plätze 4 und 5: Mentz und TAF Mobile

  4. Beste XiXo-App (Smartphone Checkin-/Checkout Varianten für eTickets)

    1. Platz 1: FAIRTIQ (Schweiz, Österreich, Deutschland)

    2. Platz 2: mobil.NRW

    3. Platz 3: VRR App und Deutschland-Ticket

    4. Platz 4 und 5: VRN eTarif und Rheinbahn

Die Zahl von170 untersuchten Apps kommt dadurch zustande, dass nur Apps mit signifikanten Download-Zahlen in die Analyse einbezogen hat, d.h. es gibt noch deutlich mehr Apps, die aber ein Nischendasein führen.

Die Bewertung ergibt sich aus den Bewertungen der Nutzer in den App Stores multipliziert mit der Anzahl der Downloads. Ob die Passagiere nur die App oder auch die Transportleistungen bewertet haben, kann nicht beantwortet werden.

Unsere Meinung: 170 Mobilitäts-Apps mit signifikanter Verbreitung, macht das Sinn? Letztlich werden fast alle mit Steuergeldern eingesetzt und es ist die Frage, ob diese Gelder nicht besser für den Ausbau des ÖPNV genutzt werden sollten.

Eine universale App für Alles und Jeden ist sicher schwer zu realisieren und eine “Bundes-App” ist sicher auch nicht das Ziel. Aber wie wäre es, wenn wir auf Basis offener Daten und Schnittstellen Dritten und damit dem Markt überlassen würden, welche Apps sich durchsetzen? Die gesetzlichen Voraussetzungen sind teilweise schon gegeben, es fehlt “nur” an der Durchsetzung. Auch die Branchen-Initiative geht grundsätzlich in die richtige Richtung.