Bislang war man es gewohnt, dass man bis zur geplanten Abfahrtszeit noch in den Zug springen konnte. Jetzt soll der Zug dann schon anrollen, also müssen die Türe eher geschlossen werden. So etwas gibt es schon im Nahverkehr einer deutschen Großstadt, dort darf auch schon 30 Sekunden vor der Abfahrtszeit losgefahren werden. Muss man nicht verstehen, ist aber so. Muss man eben wissen.

Vermutlich wird die Verspätung wie üblich gemessen. Da jetzt aber theoretisch jeder Zug 30 Sekunden eher losfährt - oh Wunder - bleiben auch mehr Züge unter der magischen Verspätungsgrenze von 5 Minuten und die statische Pünktlichkeit steigt. So löst man Probleme!

Hat man bei der Deuschen Bahn aber auch daran gedacht, jetzt alle Übergangszeiten zu überprüfen? Sind diese noch ausreichend? Gilt die Regelung auch für Fahrten, die DB Regio mit Regionalzügen und S-Bahnen im Auftrag des Verkehrsverbünde durchfährt? Ganz sicher werden sich U-Bahnen, Trams und Busse der Verbünde nicht an dieser Änderung beteiligen. Wenn eine U-Bahn also pünktlich ankommt und 5 Minuten geplant für den Umstieg bleiben (Standardannahme an vielen Bahnhöfen), dann hat der Fahrgast zukünftig nur noch 4 Minuten und 30 Sekunden. Das kann knapp werden.

Unwillkürlich habe ich beim Lesen des Artikels da auch das Veröffentlichungsdatum geschaut, ich hätte den 1. April erwartet. Ist aber wohl kein Aprilscherz.

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